fairPla.net

Die internationale Genossenschaft für Klima, Energie und Entwicklung

Häufig gestellte Fragen und Antworten zur fairPla.net eG

Wer ist fairPla.net? Und was will fairPla.net?

Die fairPla.net eG ist eine im Mai 2006 von 31 Personen gegründete „eingetragene Genossenschaft“ nach deutschem Recht. Im Rahmen einer MitbegründerInnen – Kampagne schlossen sich ihr bis April 2007 ca. 500 Menschen und Initiativen aus neun Nationen von vier Kontinenten an. Die Initiatorinnen und Initiatoren entstammen weitgehend Umweltinitiativen, Eine-Welt-Gruppen, Friedens- und Gerechtigkeitsorganisationen.

Das Anliegen von fairPla.net ist, parallel in den reichen Industriestaaten und den armen Ländern der Südhalbkugel in nachhaltige Energieprojekte zu investieren und damit drei Ziele in einem Schritt zu erreichen: gemeinsamen globalen Klimaschutz, nachhaltige Energiewirtschaft in den Industriestaaten, Armutsbekämpfung und Förderung nachhaltiger Entwicklung in den armen Regionen der Welt.

Was ist eine Genossenschaft?

Eine Genossenschaft ist ein wirtschaftliches Gemeinschaftsunternehmen von Menschen und Organisationen, die einen gemeinsamen Zweck verfolgen: sei es, umweltfreundlich Strom zu erzeugen, günstig einzukaufen oder gut zu wohnen. Das Erzielen möglichst hoher finanzieller Gewinne ist in der Regel nicht das Ziel von Genossenschaften. Im Zentrum stehen vielmehr inhaltliche Anliegen. Im Falle von fairPla.net heißt dies: Klimaschutz und internationale Gerechtig-keit durch nachhaltige Energieerzeugung und -nutzung zu befördern.

Warum wurde die Organisationsform der Genossenschaft gewählt?

Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung lassen sich letztendlich nicht durch Spenden, sondern nur durch ökologisches und gerechtes Wirtschaften umsetzen. Dazu bedarf es einer rechtskräftigen wirtschaftlichen Organisationsform: z.B. einer Aktiengesellschaft, einer GmbH, einer GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts) oder einer Genossenschaft.

Die Gründungsmitglieder von fairPla.net haben sich bewusst für die Rechtsform der Genossenschaft entschieden – und zwar aus folgenden Gründen:

1.
In einer Genossenschaft können Menschen relativ unkompliziert Mitglied werden. Während bei einem Eintritt in eine GmbH für jedes Mitglied ein notarieller Vertrag und eine Eintragung im Handelsregister notwendig sind, geschieht der Eintritt in die Genossenschaft ohne große kosten- und zeitaufwändige Formalia.

2.
In einer Genossenschaft haben alle Mitglieder die gleichen Rechte. Egal ob eine arme Person aus Afrika oder eine reiche Person aus Europa, egal, wie hoch die finanzielle Beteiligung ist – jedes Mitglied hat das gleiche Stimmrecht.

3.
Es sollen nicht möglichst hohe finanzielle Profite im Mittelpunkt stehen, sondern möglichst große Effekt beim Klimaschutz und bei der nachhaltigen Entwicklung.

4.
In manchen wirtschaftlichen Organisationsformen wie z.B. der GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts) haften die Mitglieder mit ihrem gesamten privaten Vermögen. In der Genossenschaft haften sie ausschließlich mit dem Geldbetrag, den sie eingelegt haben.

5.
Die Genossenschaft als Gemeinschaftsunternehmen symbolisiert, dass die Erdatmosphäre als gemeinsames Gut der Menschheit gemeinsam geschützt werden muss. Und sie symbolisiert, dass die Ressourcen Sonne, Wind und Wasser von der gemeinschaft aller Menschen für ein gemeinsames Wohlergehen genutzt werden sollten.

Was unterscheidet die Genossenschaft von einem Verein?

Eine eingetragene Genossenschaft (eG) ist in mancher, aber nicht in jeder Hinsicht mit einem eingetragenen Verein (e. V.) vergleichbar: beide beruhen auf einer schriftlichen Satzung und verfolgen den darin festgelegten Zweck. Während jedoch der klassische e.V. nur ideelle, nicht-wirtschaftliche Zwecke verfolgen darf, darf und soll die Genossenschaft darüber hinaus auch der wirtschaftlichen Förderung ihrer Mitglieder dienen, also wirtschaftliche Zwecke verfolgen. Sie ist daher ein Wirtschaftsunternehmen und unterliegt handelsrechtlichen Vorschriften. Tatsächlich mutet die eG wie eine Mischung aus Kapitalgesellschaft (insbesondere der Aktiengesellschaft) und Verein an.

Wie werde ich Mitglied? Wie erwerbe ich Genossenschafts-anteile? Wozu zahle ich eine Genossenschaftspauschale?

Wenn Sie Mitglied werden möchten, müssen sie eine Beitrittserklärung ausfüllen. Dort geben Sie an, wie viele Anteile Sie zeichnen wollen. Außerdem verpflichten Sie sich, eine Genossenschaftspauschale von einmalig 25 € bei Beitritt sowie 12,50 € auf jeden dritten und weiteren Anteil zu leisten. Dies soll helfen, Personal- und Verwaltungskosten mit abzudecken.

Die Beitrittserklärung wird vom Vorstand unterzeichnet und Ihnen in Kopie zurückgeschickt. Gleichzeitig wird Ihnen mitgeteilt, auf welches Konto Sie Ihre Genossenschaftsanteile und die Verwaltungsgebühren überweisen sollen. Zudem werden Sie gebeten, einen Schiedsvertrag zu unterzeichnen (vgl. § 9 der Satzung). Dieser bezweckt, dass bei Konflikten innerhalb der Genossenschaft ein internes Schiedsgericht bemüht wird, um hohe Gerichts- und Anwaltskosten für Mitglieder und die Genossenschaft zu vermeiden.

Wie kann ich meine Anteile erhöhen? Muss ich noch mal eine Gebühr zahlen?

Sie können Ihre Genossenschaftsanteile jederzeit erhöhen. Dazu stellen Sie einen Antrag auf Erhöhung bzw. Aufstockung der Anteile. Bei Aufstockungen zahlen Sie die Genossenschaftspauschale von 5 %, also eine Gebühr von € 12,50 pro Anteil von € 250. Damit sollen die laufenden Kosten für Personal und Verwaltung abgedeckt werden. Denn vom Genossenschaftsanteil selbst wird kein Cent für Allgemeinkosten verwendet.

Welche Stellung oder Bedeutung hat ein Mitglied?

fairPla.net ist das Gemeinschaftsunternehmen der Mitglieder. So wie in einem Familienunternehmen die Familie Eigentümer des Unternehmens ist, so sind in der Genossenschaft die Mitglieder die Eigentümer/innen des Unternehmens.

Welche Rechten und Pflichten ergeben sich aus der Mitgliedschaft?

Als Mitglied von fairPla.net sind Sie verpflichtet, den Genossenschaftsanteil und die Genossenschaftspauschale zu bezahlen, wie Sie es auf dem schriftlichen Beitrittsformular erklärt haben. Sie haben das Recht, innerhalb von Mitgliederversammlungen über Entscheidungen mit abzustimmen und so auf die Entwicklung von fairPla.net Einfluss zu nehmen.

Was geschieht mit meinem Geld? Was macht fairPla.net mit meinem/n Anteil/en? Welcher Prozentsatz der gezahlten Anteile fließt tatsächlich in Projekte?

Bei fairPla.net beteiligen Sie sich finanziell, indem Sie Genossenschaftsanteile erwerben. Diese Anteile stellen das „Grundkapital“ von fairPla.net dar. Es wird parallel in nachhaltigen Energieprojekten im industrialisierten Norden und in armen Regionen des Südens investiert. In den jeweiligen Projekten wird das Geld als Eigenkapital von fairPla.net eingesetzt und durch Bankdarlehen, zusätzliche finanzielle Beteiligungen und Zuschüsse ergänzt, um möglichst viel Nutzen für Umwelt und Entwicklung zu schaffen.

Auf der Generalversammlung von fairPla.net wurde beschlossen,

  • dass 10% der Genossenschaftsanteile als Rücklage (Liquiditätsreserve) angelegt werden;
  • dass maximal 75% im reichen Norden investiert werden;
  • dass mindestens 15% im ärmeren Süden der Erde investiert werden.

Von den Genossenschaftsanteilen wird kein Cent für Personal- oder Verwaltungskosten verwendet. Bis auf die Rücklage wird alles Geld investiert. Personal und Verwaltung werden mit der Genossenschaftspauschale und mit Provisionen bzw. Vergütungen aus der Planung und Umsetzung von Projekten sowie langfristig aus deren Erträgen finanziert.

Was bewirkt mein Geld für Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung?

Am Beispiel bereits umgesetzter Projekte wird deutlich, welche ökologischen und entwicklungsrelevanten Wirkungen Ihre Genossenschaftsanteile haben:

1 Genossenschaftsanteil von 250 € bewirkt z.Zt. – da fairPla.net vor allem bei den Nordprojek-ten ergänzende Finanzmittel hinzunimmt – eine Gesamtinvestition von durchschnittlich 990 €. Im Einzelnen flossen davon bislang etwa 935 € in Solarprojekte in Deutschland und etwa 55 € in Biomasseprojekte in Indien bzw. ein Solarprojekt auf den Philippinen. Damit wurden in Deutschland bislang pro Anteil 0,337 kWp Solarenergie installiert, die jährlich mindestens 303 kWh Strom umweltfreundlich produzieren. In Indien wurden anteilig 0,043 kWp Biomasse-Kraftwerksleistung finanziert mit einem maximalen jährlichen Energieertrag von 151 kWh. Im Solarleuchten-Projekt auf den Philippinen bewirkt ein Anteil gegenwärtig, dass 6,84 l Kerosinverbauch vermieden werden (ab dem 5. Jahr der Investition 20,5 Liter). In Deutschland hilft ein Anteil derzeit, 0,18 t CO2-Emissionen zu vermeiden, in Indien 0,36 t CO2 und auf den Philippinen 0,017 t CO2 (ab dem 5. Jahr 0,051). Global gesehen werden also jährlich pro Anteil 0,56 t an CO2–Emissionen vermieden. Die Auslandsprojekte schaffen zudem Arbeitsplätze und wirtschaftliche Verbesserungen für die beteiligten Menschen.

Steuerliche Fragen

Kann ich eine Spendenquittung bekommen?
Sie können keine Spendenbescheinigung bekommen, da Ihr Genossenschaftsanteil eine wirtschaftliche Kapitalbeteiligung ist und keine gemeinnützige Spende.

Muss ich meinen Genossenschaftsanteil in der Steuererklärung angeben?
Ihr Genossenschaftsanteil wird steuerrechtlich wie ein Sparguthaben gewertet und muss daher nicht angegeben werden.

Erst wenn fairPla.net eine Dividende auszahlt, hat das steuerrechtliche Bedeutung (vgl. nachfolgenden Punkt).

Welche finanziellen Gewinne kann ich erwarten? Was bedeutet Dividende? Wann wird sie gezahlt? Wie ist sie steuertechnisch zu behandeln? Kann ich meinen Anteil auch wiederbekommen, wenn ich ihn brauche oder einfach nur zurückhaben will?

Ihre Genossenschaftsanteile werden in Energieprojekte investiert, die lange Laufzeiten haben. So soll z.B. das Dorfenergieprojekt in Indien über 15 Jahre laufen und über diese Zeit positive Effekte erzielen. Hier ist die finanzielle Beteiligung von fairPla.net über mindestens 10 Jahre gebunden. Innerhalb der 10 Jahre soll das Geld zzgl. einer Verzinsung von ca. 2 % aus Indien an fairPla.net zurückfließen. In Deutschland laufen z.B. die Solarprojekte über 20 Jahre – mit entsprechendem Nutzen für die Umwelt. Dadurch ist das Kapital von fairPla.net auch lange gebunden. Über die gesamten 20 Jahre fließt das Kapital mit einer Rendite von 4 – 5 % an fairPla.net zurück. Augrund dieser Langfristigkeit ist das Grundkapital, das durch die Genossenschaftsanteile gestellt wird, auch lange gebunden.

Die Dividende an die Genossenschaftsmitglieder soll 2 – 3 % pro Jahr betragen. Das heißt: Ihr Genossenschaftsanteil bleibt als Grundkapital von fairPla.net erhalten, und Sie bekommen zusätzlich eine Art Gewinnausschüttung, über deren Auszahlung und Höhe die Mitglieder auf der Generalversammlung entscheiden. Am konkreten Beispiel: Eine Beteiligung von 500 € bleibt als Grundkapital erhalten; die Generalversammlung beschließt für das abgelaufene Jahr eine Gewinnausschüttung von 3 %, also erhalten Sie in diesem Jahr eine Dividende von 15 €.

fairPla.net führt auf Ihre Dividende Solidaritätszuschlag und Abgeltungssteuer für Sie ab – es sei denn, Sie haben einen Freistellungsauftrag erteilt oder geben eine Nichtveranlagungs-bescheinigung ab.

Über die Dividende und die abgeführten Steuern erhalten Sie von fairPla.net eine Bescheinigung, die sie dann zusammen mit Ihrer Jahressteuererklärung einreichen.

In den ersten Jahren konnte noch keine Dividende ausgezahlt werden, da fairPla.net in der Startphase – wie jedes Unternehmen – zunächst ein Darlehen zur Anschubfinanzierung und Anlaufverluste ausgleichen musste. Seit 2012 schreibt fairPla.net jedoch schwarze Zahlen, und die Mitglieder konnten auf der Generalversammlungen der letzten zwei Jahre erstmals über die Ausschüttung einer Dividende beraten.

Wenn Sie die Genossenschaftsanteile wieder zurückgezahlt bekommen möchten, müssen Sie Ihre Mitgliedschaft kündigen. Dann bekommen Sie nach einer Kündigungsfrist von 3 Jahren Ihre Anteile wieder ausgezahlt. Das Genossenschaftsgesetz schreibt inzwischen solche langen Kündigungsfristen vor, weil in vergangenen Jahren gelegentlich Genossenschaften nur deshalb in die Insolvenz geraten sind, dass zu viele Mitglieder mit hohen Beteiligungen gleichzeitig und dann kurzfristig ihre Anteile gekündigt hatten. Durch Verkauf oder Übertragung von Anteilen kann die Kündigungsfrist umgangen werden.

In Ausnahmefällen – in denen sich Mitglieder z.B. in einer finanziellen Notlage befinden – können die Anteile auch früher ausgezahlt werden, falls die Generalversammlung dem zustimmt.

Welche Risiken gehe ich ein? Wie sicher sind die Geldanlagen?

Indem Sie Genossenschaftsanteile erwerben, sind Sie wirtschaftlich an einem Unternehmen beteiligt. Sie haften also mit der Summe, die Sie eingelegt haben. Dieses Geld soll Gewinne erwirtschaften, kann im schlechtesten Fall aber auch verloren gehen.

Das Risiko ist jedoch sehr gering: Denn die breite Streuung auf verschiedene Projekte verteilt Ausfallrisiken. Durch Versicherungen und Fernüberwachung stellt der Betrieb der PV-Anlagen kein wesentliches Risiko dar. Außerdem werden im Geschäftsverlauf der Genossenschaft durch gesetzlich vorgeschriebene Rücklagen und regelmäßige Prüfungen seitens des Genossenschaftsverbandes die Risiken zusätzlich begrenzt.

Innerhalb der fairPla.net eG haften die Mitglieder (als Eigentümer der Genossenschaft) ausschließlich mit dem Geld, das sie als Genossenschaftsanteile eingelegt haben. Es bestünde also keine Nachschusspflicht, wenn die Genossenschaft in eine wirtschaftliche Schieflage geraten würde.

Was passiert, wenn mal das in ein Auslandsprojekt investierte Geld verloren geht?

In der Anfangsphase von fairPla.net sollen die Auslandsinvestitionen 15% des Genossenschaftskapitals nicht überschreiten. Sollte dieses Geld einmal komplett verloren gehen – was in Anbetracht von Naturkatastrophen, Bürgerkriegen etc. natürlich nicht sicher ausgeschlossen werden kann – so reichen die Erträge aus den deutschen Projekten aus, um einen solchen Verlust aufzufangen. Die Dividende an die Mitglieder würde sich dann allerdings verringern.

Warum investiert fairPla.net nicht einfach alles Geld in Projekte anderer Anbieter?

fairPla.net versteht sich nicht als Einrichtung, die bei anderen Geld anlegt, sondern vielmehr als Bürgerunternehmen, das selbst Energieanlagen errichtet und betreibt und eigene Projekte umsetzt. So ist gewährleistet, dass die Mitglieder angemessenen Einfluss auf die Projekte nehmen und sie kontrollieren können. Auch lassen sich so – durch Hinzunahme von Krediten – aus einem Genossenschaftsanteil wesentlich mehr Erträge für Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung erzielen.

Schließlich erzielt fairPla.net aus Planung und Umsetzung der Projekte eine Art Provision, die neben den Eintrittsgeldern entscheidend dazu beiträgt, Personal- und Verwaltungskosten zu tragen.

Wie werden die Aufsichtsrats- und Vorstandsmitglieder bezahlt?

Die Aufsichtsratsmitglieder sehen ihre Tätigkeit als ehrenamtlich an. Sie bekommen keinerlei Vergütungen, Spesen oder Fahrtkosten. Sie zahlen alle für die Aufsichtsratstätigkeit anfallenden Kosten aus eigener Tasche.

Der Vorstand besteht aus zwei Personen, die vom Arbeitsumfang her zusammen etwa 1,5 Vollzeit-Stellen ausfüllen. In den ersten beiden Jahren wurden sie jeweils für eine Halbtagsstelle nach dem TVÖD entlohnt, von 2009-2011 jeweils für eine Viertel-Stelle, darüber hinausgehende Arbeitszeit haben sie ehrenamtlich erbracht. In 2011 hat die Generalversammlung eine einmalige zusätzliche Bonuszahlung an die Vorstandsmitglieder beschlossen. Seit 2012 arbeiten die beiden Vorstandsmitglieder in extern geförderten Klimaschutz-Projekten als Projektleiter (eine Halbtags-, eine Viertel-Stelle) und versehen ihre Vorstandstätigkeit vollständig ehrenamtlich. Ab 2013 sollen sie durch eine bezahlte Verwaltungskraft unterstützt werden.

Warum hat sich fairPla.net in Deutschland bisher auf Solarstromanlagen konzentriert?

Da in der Startphase von fairPla.net nicht abzusehen war, wie viele Genossenschaftsanteile gezeichnet werden, sollten Investitionen gegebenenfalls in kleine Einheiten aufteilbar sein. Bei Solarstromanlagen ließen sich mit wenigen Anteilen zunächst kleine Anlagen, mit vielen Anteilen dann große Anlagen errichten. Die Ausrichtung auf Photovoltaik ermöglichte also große Flexibilität bei den Investitionen der Anfangsphase.

Wie wird der Betrieb der Solarstrom-Anlagen überwacht?

Die Solarstromanlagen werden durch eine Fernüberwachung kontrolliert. Die Daten werden täglich geprüft. Fehler werden per Email gemeldet, so dass nötigenfalls innerhalb von einem Tag mit geeigneten Wartungsmaßnahmen reagiert werden kann.

Wie werden die Auslandsprojekte kontrolliert?

fairPla.net hat speziell in der Anfangsphase nicht die nötigen Mittel, um Auslandsprojekte selbst im Rahmen entsprechender Reisen zu überprüfen. Daher wurden Projekte gewählt, die

  • von bewährten, auch von unabhängigen renommierten Organisationen anerkannten Projektpartnern umgesetzt werden
  • z.B. bei der UNO offiziell als Klimaschutzprojekt registriert wurde – mit der Folge, dass die Einhaltung der angekündigten Maßnahmen von den zuständigen UNO-Behörden kontrolliert wird
  • z.B. durch freiwillige Klima-Ausgleichsabgaben von Flugreisenden mitfinanziert wurden – die Schweizer Organisation MyClimate, die Gelder für eines der indischen Projekte zur Verfügung gestellt hat, kontrolliert die Einhaltung der mit dem Projekt angestrebten Klimaschutzziele
  • von unabhängigen Fach-Organisationen evaluiert werden (wie etwa das philippinische Solar-projekt durch „Planète d’Entrepreneurs“)

Wie steht fairPla.net zu Biogas-/Biomasse-Kraftwerken und zu Biosprit?

fairPla.net lehnt den großflächigen und monokulturellen Anbau für Biogas und Biosprit ab. fairPla.net beteiligt sich daher gegenwärtig auch nicht an Biogas- oder Bioenergieprojekten in Deutschland. Vor einer möglichen Beteiligung müsste innerhalb der Mitgliedschaft ein Konsens über die Rahmenbedingungen geschaffen werden.

Allerdings ist fairPla.net am Bau eines Biomassekraftwerks in Indien beteiligt. Dieses Projekt wurde befürwortet, weil es sich um ein kleines Dorfkraftwerk handelt, das Biomasse nur aus dem lokalen Zusammenhang nutzt und nachweislich keine Nahrungsmittelflächen verdrängt. Der Vorteil ist, dass das Kraftwerk ganztägig Energie produzieren und somit den Grundbedarf an Strom decken kann. Außerdem werden im Kraftwerksberieb und den angegliederten Kleinunternehmen – die diesen Grundbedarf an Strom benötigen – lokale Arbeitsplätze geschaffen.

Wie findet fairPla.net Projekte? Wie werden Projekte ausgewählt?

fairPla.net findet Projektstandorte in Deutschland durch die aktive Suche des Vorstandes einerseits. Andererseits suchen auch Mitglieder nach geeigneten Standorten in ihren Heimatregionen. Für die Auswahl der Projekte werden verschiedene Kriterien abgewogen: Wirtschaftlichkeit der Investition; Verhältnismäßigkeit von Personal- und Ressourcenaufwand bei der Planung; Möglichkeit der technischen Betreuung über die Laufzeiten (in der Regel 20 Jahre).

Kann man Anteile verschenken / vererben / verkaufen?

Man kann für eine dritte Person Anteile (als Geschenk) finanzieren. Aber die beschenkte Person wird Mitglied und muss daher selbst die Beitrittserklärung unterzeichnen. Bei Minderjährigen müssen die Erziehungsberechtigten den Beitritt unterschreiben.

Durch schriftliche Verfügung kann festgelegt werden, auf wen eigene Anteile im Erbfall übergehen sollen. Die erbberechtigte Person kann die Mitgliedschaft im Jahr des Erbfalls mit Wirkung zum Ende des Jahres kündigen.

Anteile können zu jeder Zeit durch Abtretungsvertrag an Dritte verkauft werden. Dadurch lässt sich gegebenenfalls die dreijährige Kündigungsfrist beim Ausscheiden aus der fairPla.net eG abkürzen.

Was passiert mit meinen Daten?

Ihre Daten werden in den Akten von fairPla.net gespeichert, und nur Vorstand und Aufsichtsrat haben unmittelbaren Zugang dazu. Mitglieder können das Mitgliederverzeichnis nach vorheriger Absprache in den Räumen der Geschäftsstelle einsehen, haben darüber hinaus keinen Zugang zu den Daten.

Im Rahmen der Genossenschaftsprüfung nimmt der vom Prüfungsverband bestellte Prüfer Einsicht ins Mitgliederverzeichnis.

Darüber hinaus hat niemand Zugang zu Ihren Daten.

Was ist, wenn ich noch mehr Fragen habe?

Dann sprechen Sie uns gerne an – wir haben auch noch mehr Antworten „auf Lager“. Vielleicht sind Sie ja mit Ihren Fragen nicht alleine und helfen uns ganz nebenbei, diese Liste sinnvoll zu erweitern.

Sie können die FAQs auch als PDF erhalten:

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